GPIB (IEEE488) Interface für Hitachi VC-6x65 Oszilloskop

Viele Oszilloskope, so wie dieses hier, haben eine GPIB-Schnittstelle und damit die Möglichkeit, auf einem daran angeschlossenen Plotter Screenshots auszugeben.

Das hier beschriebene Interface verbindet Oszilloskop und PC, verhält sich wie ein Plotter und schickt die empfangenen HPGL-Daten weiter zum PC.

Die empfangenen HPGL-Dateien werden zum Beispiel von CorelDraw (mit CorelDraw 8 probiert) akzeptiert und können über diesem Umweg in beliebige Dokumente übernommen werden.

Das kann dann so aussehen:
Rechts ist das Empfangssignal eines Ultraschallempfängers zu sehen (ganz links Burst-Paket, in der Mitte die empfangene Reflektion an einem Karton, ganz rechts die empfangene Reflektion an der dahinterliegenden Wand).

Die Software auf PC-Seite muss höchstwahrscheinlich bei einem anderen als dem hier verwendeten Hitachi-Oszilloskop angepasst werden, wenn die Farb(Stift-)wechsel abhängig vom Bereich (Raster, Beschriftung, Kurve1, Kurve2) funktionieren sollen. Das Interface stellt sich dem Oszilloskop als Listen-Only-Device dar und sendet alle per GPIB empfangenen Daten über RS-232 an den angeschlossenen PC. Um dieses Projekt nachzubauen, ist folgendes erforderlich: Eagle (Freeware reicht), Delphi, Atmel Studio4 und etwas Atmel AVR-Erfahrung.

Schaltplan und Platinenlayout

Einen Schaltplan und ein Platinen-Layout gibt es hier (Eagle Freeware Format). GPIB-Belegung siehe Hardwarebook.
Als Takterzeugung einen Quarz mit 7.3728MHz verwenden, dann stimmt die Baudrate.

Handshake findet in dieser Softwareversion nicht statt, das war aber mit einem pentium-Notebook (p133) kein Problem, also sollte es auch mit allen schnelleren PC's funktionieren.
Ich habe das Platinenlayout noch nicht getestet, meine Schaltung sitzt auf einer Lochrasterplatine.

Daher übernehme ich keine Garantie für die Richtigkeit des Layouts, besser noch mal vor dem Ätzen und Zusammenbauen überprüfen.

Sourcecode Atmel AT90S4433

gpib.asm

Library UART8_lib.asm

Library delay.asm

Sourcecode Delphi

gpib.pas

Um die serielle Schnittstelle mit Delphi nutzen zu können, wurde die Komponente QCCOM32 verwendet. Einfach mal googeln...

Bilder vom wunderschön handgearbeiteten Interface...

So sieht das Interface von aussen aus, nicht schön aber egal... Die Aussparungen wurden mit einer Minibohrmaschine mit Trennscheibe eingefräst, hat etwas länger gedauert. Der Reset-Taster ist leider nötig, falls das Oszilloskop vor dem Interface eingeschaltet wird. Dann versorgt sich der Atmel-Controller nämlich über den IEEE-488 Port mit Strom, was aber leider nicht ausreicht, um ihn stabil zu betreiben (würde wahrscheinlich ohne Stromversorgung funktionieren, wenn der Stromfresser MAX232 nicht wäre). Dem IEEE-488 Port des Oszilloskops hat die minimale Strombelastung im nicht versorgten Zustand des Interfaces jedoch noch nicht geschadet.

Hier ein Blick auf die Lochrasterplatine im Inneren. Schön zu sehen der Atmel-Controller und links unten der MAX232 und die für den MAX nötigen Elkos (Tantal). Das IEEE-Kabel (für fast geschenkt bei ebay) habe ich auf der Steckerseite direkt mit Silberdrähten versehen (auf die vergoldeten Kontakte gelötet) und diese Konstruktion dann auf die Lochrasterplatine gelötet. Funktioniert wunderbar und kostet fast nichts...

letzte aktualisierung am 05.04.2003

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